Doch wie kam es überhaupt dazu :
Als Kind hatte ich, wie es leider damals oftmals so üblich war, ein Kaninchen: Moppel. Meine Mutter war vehement dagegen zwei Kaninchen zu kaufen, obwohl ich ihr schon als Kind versucht habe, zu erklären, dass es für Moppel doch so viel schöner mit einem Freund sei, als alleine zu leben. Nun gut, ich hatte damals leider nicht den Einfluss das zu ändern und kümmerte mich sehr viel und liebevoll um meinen Moppel.
Als ich dann später selber Mutter von drei Mädchen war, hatten wir ein paar Meerschweinchen, doch irgendwie schlug mein Herz doch wesentlich mehr für die Kaninchen. Es kam wie es kommen sollte. Uns wurde von einer Frau, bei der wir die Meerscheinchen gekauft hatten, ein weißer Teddyzwerg mit blauen Augen geschenkt, Hasi...Er sollte weg, weil die Tochter Angst vor ihm hatte. Da Hasi nicht alleine leben sollte, machten wir uns auf die Suche nach einer Partnerin für Hasi. Zeitgleich kontaktierte mich eine Bekannte, ob ich von einer Notstation, denen man den angemieteten Raum gekündigt hatten, 5 Kaninchen aufnehmen könnte, weil wir doch so einen großen Garten hätten. Gefragt, getan... So zogen 5 Kaninchen ein und Hasi war nicht mehr alleine. Diese Kaninchen sollten in artgerechte Zuhause vermittelt werden, also schaltete ich Anzeigen. Es meldeten sich allerdings nicht nur Interessenten für die Tiere, sondern ebenfalls Leute, die ihre Kaninchen abgeben wollten/mussten. So nahm alles seinen Lauf und ich betrieb 10 Jahre lang eine Notstation für Kaninchen. Mit dem Veterinäramt und verschiedenen Tieräzten an meiner Seite, nahmen wir Beschlagnahmungen bis nach Norddeutschland vor. In diesen Jahren habe ich verdammt viel Elend sehen müssen, das brach mir oft das Herz. Doch genauso schön war es zu sehen, wie die Tiere sich erholt haben und aufgeblüht sind, bis sie dann endlich in ein artgerechtes Zuhause ziehen durften und ihr Leben geniessen konnten.
Die Notstation musste ich damals wegen Trennung aufgeben.
Zwischenzeitlich hatten wir aber trotzdem auch eigene Kaninchen.
Heute, fast 10 Jahre später, ist mein Pferd gestorben und ich war so unendlich traurig, dass mir einfach nichts mehr Spaß gemacht hat und ich mir auch nicht vorstellen konnte, dass mir jemals wieder etwas Spaß machen würde.
Da kam mein Mann auf die Idee und sagte zu mir, ich sollte mir mal überlegen ob ich nicht wieder etwas mit Kaninchen machen möchte, das hat mir doch immer so viel Spaß gemacht.
Hin und hergerissen mit dem Tod meines Pferdes und dem ganzen Elend, was ich während meiner Zeit in der Notstation erlebte und den süßen Häschen, war ich mir sicher, dass ich so zeitnah nicht schon wieder nur Not, Krankheit und Tod erleben wollte.
So entschloss ich mich, dass ich mir eine kleine Baby Häschengruppe zusammenstellte. Mit meiner Tochter fuhr ich zu verschiedenen Hobbyzüchtern und schauten uns Häschen an. Bei manchen kauften wir dann auch welche.
Den kleinen Hoppelnasen einfach nur zuzusehen, war für mich pure Entspannung und ich genoss es in vollen Zügen.
Die Kleinen bereiteten mir so viel Freude, dass meine Tochter und ich uns entschlossen mit dem züchten dieser wundervollen Tiere anzufangen, entgegen dem Elend und Tod- neues Leben schenken.
Mir ist selbstverständlich bewusst, dass auch hierbei unschöne Situationen entstehen können, doch sie überwiegen nicht.
Ich freue mich einfach wahnsinnig immer wieder kleine Mümmelmänner hier rum hopsen zu haben.
Also fingen wir fleissig an zu bauen, denn genau wie damals in der Notstation, soll es meinen Häschen so gut wie nur möglich gehen. Hier ein riesen Dankeschön an meinen lieben Mann, der mich nicht nur finanziell, sondern auch tatkräftig bei der Umsetzung meines Projektes konstant unterstützt.
Nachdem die ersten Gehege standen, fuhren meine Tochter und ich zu Lisa nach Kleve und übernahmen dort unsere ersten Zuchttiere, vielen lieben Dank an Lisa.
Weitere Zuchttiere zogen von Müllers Mümmelnasen, sowie von der Schnuppernasbande ein, auch hier noch mal ein herzliches Dankeschön, für die Beantwortung unserer Fragen und die gegebene Starthilfe, denn wir möchten von Anfang an alles nach bestem Wissen und Gewissen richtig machen.
Nun kann es losgehen, die ersten Verpaarungen sind gesetzt und wir freuen uns riesig auf unsere ersten Würfe :-)